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kolorierte Rekonstruktion des Wachturms in Schlatt

Wachturm aus spätrömischer Zeit in Schlatt entdeckt

Ende Januar 2023 bestätigte eine Sondiergrabung eine durch Funde und Geländeaufnahmen ausgelöste Vermutung: Im Schaarenwald am Rhein liegen Reste einer weiteren Befestigungsanlage, die zum Schutz des Römischen Reiches im 4. Jahrhundert nach Christus entlang des Rheins erbaut worden ist: Ein Turmfundament sowie ein darum herum laufender Spitzgraben zeugen von den Verteidigungsanstrengungen der Römer gegenüber den Germanen nördlich des Rheins.

Der sogenannte Schaaren am Hochrhein ist heute sowohl Erholungsgebiet wie Naturreservat – er birgt aber auch wichtige Zeugen der bewegten Geschichte der Region. So sind bereits eine bronzezeitliche Siedlung, ein römischer Wachturm sowie vor allem Befestigungen aus den Napoleonischen Kriegen aus dem Jahr 1799 nachgewiesen – auch im Zweiten Weltkrieg wurden heute noch sichtbare Kampfbauten (Bunker) errichtet. Heute ist das Gebiet fast vollständig bewaldet. Bereits vor 20 Jahren fand ein ortsansässiger Mitarbeiter des Amtes für Archäologie auf einer weiteren Fläche auffällig viele römische Münzen, was sich bis vor Kurzem nicht erklären liess. Nachdem in diesem Winter Waldarbeiten durchgeführt wurden, kamen weitere Objekte zum Vorschein, darunter auch römische Ziegel, Bausteine aus Tuff sowie typische Ausrüstungsteile römischer Soldaten aus der Zeit nach 300 n. Chr. Ebenso liess sich im Fundbereich auf dem Geländemodell eine quadratische Struktur erkennen.