Tägerwilen, Ruine Chastel
Die Burganlage ist im 12. Jahrhundert entstanden; eine Chronik nennt den Konstanzer Bischof Ulrich I. (1111-1127) als Erbauer. Schon kurz nach dessen Tod wurde sie von seinem Nachfolger Ulrich II. wieder abgetragen, weil er fürchtete, dass die Burg als Stützpunkt gegen die Stadt Konstanz verwendbar wäre. Schon in der Mitte des 12. Jhs. tauchen die Herren von Chastel auf, die in verschiedenen Funktionen im Konstanzer Bistum bis ans Ende des 14. Jhs. eine Rolle spielen. Im 13. Jh. wird die Burg wieder aufgebaut und gelangt über diverse Umwege 1453 wieder in den Besitz des Bistums. Ihr Ende findet die Bischofsburg am 11. März 1499 im Schwabenkrieg: sie wird von den Eidgenossen abgebrannt und nie wieder aufgebaut. Die ganze Anlage war schon lange sanierungsbedürftig. Der Eigentümer, die politische Gemeinde Tägerwilen und das Amt für Archäologie des Kantons Thurgau realisierten darum 2007/08 die Sanierung des Westturmes mit Einbau eines Treppenhauses aus Stahl zur Aussichtsplattform, sowie die Sicherung der Palas-Südmauer mit Unterstützung des Baumeisterverbandes. Die beteiligten Lehrlinge erstellten zudem eine Feuerstelle. Nach Schäden durch einen umgestürzten Baum wurde vom 19. März bis Ende Juni 2012 in einer Notintervention auch der Ostteil der Anlage saniert.
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Facelifting für die Burgruine Thurgauer Zeitung vom 28. März 2012