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Arbon, Bleiche 2 und 3, UNESCO-Welterbe

Rekonstruktion eines Arboner Hauses in Unteruhldingen

Im ausgehenden 19./frühen 20. Jahrhundert entdeckte man im sogenannten Bleicheareal von Arbon mehrere Pfahlbausiedlungen (Arbon Bleiche 1–7). Sie liegen an einer verlandeten Bucht. Die wichtigsten Fundstellen sind Arbon Bleiche 2 und 3. Bleiche 2 wurde in der Frühbronzezeit (ca. 1800–1600 v.Chr.) besiedelt und 1944 grossflächig ausgegraben. Das jungsteinzeitliche Bleiche 3 bestand nur gerade 15 Jahre (3384–3370 v.Chr.), bevor es einer Brandkatastrophe zum Opfer fiel und dann schnell einsedimentierte. Daher sind die archäologischen Reste besonders gut konserviert. Bei Grabungen 1993–1995 fanden sich über eine Tonne Gefässscherben, zehntausende Knochen von Haustieren und Jagdwild, mehrere hundert Holzartefakte und unzählige Samen.

Bleiche 2 und 3 ist eine der vier ausgewählten Fundstellen (neben Eschenz, Hüttwilen und Gachnang) im Kanton Thurgau, die seit 2011 zum UNESCO-Welterbe «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» gehören.

Von den weiteren Pfahlbausiedlungen in der Umgebung ist weniger bekannt. Seit 2022 untersucht das Amt für Archäologie in einer Fläche beim Rossweidli die Ausdehnung und Erhaltung weiterer Fundstellen.