Steckborn, Turgi/Schanz
Steckborn, Pfahlbaufundstellen Turgi und Schanz
Beidseits der Steckborner Altstadt befinden sich im Flachwasserbereich Pfahlbausiedlungen. Diese gerieten bereits nach der Mitte des 19. Jahrhunderts ins Interesse der Forschung, als bei einem Niedrigwasser des Untersees Pfähle auftauchten. Die ersten Ausgräber bargen zahlreiche Funde, dennoch wurden bereits nach wenigen Jahren Grabungen weitgehend abgebrochen. Erst aufgrund der Planung eines neuen Hafens 1978 nahm man die Untersuchungen in der sogenannten Turgibucht (zwischen Feldbach und Seeschulhaus) wieder auf. Durch Bohrungen, örtlich systematisches Freilegen des Seegrundes und beproben der Pfähle konnten hier 1982 sowie besonders 2006–2009 ausgedehnte Pfahlfelder und Schichten von mehreren Siedlungen zwischen dem beginnenden 4. und der Mitte des 3. Jahrtausends v.Chr. dokumentiert werden (Pfyner und Horgener Kultur, Schnurkeramik). Die Fundstellen in der Schanz östlich des Städtchens wurden 1982, 2002 und 2005 in vergleichbarer Weise untersucht. Die Siedlungen hier stammen aus dem 2. Viertel des 4. Jahrtausends v.Chr. (Pfyner Kultur) und aus der Horgener Kultur.
Bei den neuen archäologischen Untersuchungen/Bestandesaufnahmen wurde festgestellt/musste festgestellt werden, dass die Reste der Pfahlbauten im Flachwasserbereich stark von Erosion betroffen sind. Die Fundstelle in der Schanz wurden daher 2011 teilweise durch eine Kiesabdeckung geschützt. In beiden Fundstellen wird der Erhaltungszustand seit einigen Jahren überwacht. Eine erneute Bestandesaufnahme und Zustandsdokumentation erfolgt im Februar und März 2021.