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Arbon, Bleiche 2 und 3, UNESCO-Welterbe

Rekonstruktion eines Arboner Hauses in Unteruhldingen

Wegen diverser Bauvorhaben führte das Amt für Archäologie 1993 bis 1995 Grabungen im Bereich der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlung Arbon-Bleiche 3 durch. Dabei wurde ein umfangreiches Fundinventar zu Tage gefördert: Es fanden sich über eine Tonne Gefässkeramik, über 42’000 Knochen von Haustieren und Jagdwild, 8’160 Steinwerkzeuge, unzählige Samen, Blätter und Früchte sowie 543 Holzartefakte. Darunter waren auch Bauhölzer aus Weisstanne und Eiche, deren Alter mit Hilfe der Jahrringforschung (Dendrochronologie) analysiert wurde: Die Seeufersiedlung Arbon-Bleiche 3 datiert demnach in die Zeit von 3’384 bis 3’370 v.Chr. Sie ist etwa zeitgleich mit «Ötzi», dem Mann aus dem Eis. Nach nur 15-jähriger Besiedlungszeit wurde das Dorf durch eine Brandkatastrophe zerstört und innert weniger Jahre vollständig mit Sand von Bodensee-Hochwassern überdeckt.

Diese Fundstelle ist eine der vier ausgewählten Pfahlbausiedlungen (neben Eschenz, Hüttwilen und Gachnang) im Kanton Thurgau, die seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» gehören.